Auf dem Keil

Der Klenkendorfer Keil

Quelle: Klenkendorf, eine Dorfchronik in Wort und Bild, Schul- und Gemeinderatprotokolle
Bearbeitet von Johann Steffens

Nach der Besiedlung Klenkendorfs lag im nordwestlichen Bereich noch eine 92 Morgen große, besitzlose Fläche. Diese Fläche hatte einen dreieckigen Zuschnitt und wurde damals schon Keil genannt.

1827 erhielt der Häusling Johann Friedrich Göcke aus Oese die Anbaustelle Klenkendorf Nr. 29, mit der Größe von 56 Morgen. Er war der erste Siedler auf dem Klenkendorfer Keil.

Die Ansiedlung erfolgte zum 1 Juli 1828, zu denselben Bedingungen der übrigen Klenkendorfer, wobei Göcke noch 6 Morgen zur Anlage einer Baumschule unentgeltlich überlassen wurde.

Die Baumschule Klenkendorf hat niemals existiert. Göcke baute im 1830 ein Wohnhaus mit einer Schmiede, die 1869 wieder abgebrochen wurde.

19 Morgen 43 Ruthen vom Keil wurde ab 1 Januar 1868 an die Gemeinde Klenkendorf verpachtet.

4 Morgen 59 Ruthen an den Anbauer Wilhelm Riggers. Bis 1877 vergaß die Domänenkammer Pacht für diese Flächen zu verlangen.

Als die Pachtnachforderung drohte wollte die Gemeinde das Grundstück kaufen. Sie war auch bereit die rückständige Pacht zu bezahlen. Auf die Grundstücke wollte die Gemeinde ihre Ortsarmen unterbringen. Für diesen Zweck war sonst nicht genügend Platz vorhanden.

Inzwischen wurden diese Flächen von

1. den Anbauer Wilhelm Riggers
2. den Anbauer Lührs
3. den Anbauer Moncke und
4. den Anbauer Böttcher bzw. dessen Witwe bewirtschaftet.

Der Anbauer Riggers befindet sich in derselben Lage wie die Gemeinde. Auch er hatte Land gepachtet, ohne das diese Pacht einbezahlt worden ist. Der Anbauer Riggers war zahlungstüchtig. Er konnte die Pacht nachzahlen. Die anderen auf dem Grundstück sesshaften Personen lebten in ärmlichen Verhältnissen.

Die Gemeinde bot einen Preis von 30 Mark pro Morgen. Der angebotene Kaufpreis kann angemessen gewesen sein. Die Gemeinde verfolgte keine Gewinnzwecke sondern das Land für die Ansiedlung ihrer Ortsarmen verwenden. Der Pachtpreis von 2 Mark je Morgen war reichlich hoch und der Boden war schlecht Schließlich wurde das fragliche und das von Riggers gepachtete Grundstück zu folgenden Bedingungen an die Gemeinde verkauft.

1. die Gemeinde verpflichtet sich, die rückständige Pacht von 394,50 Mark (2 Mark pro Morgen) für die Zeit vom 1 Januar 1868 an nachzuzahlen.

2. sie zahlt einen Kaufpreis von 50 Mark pro Morgen. Im Ganzen kostete das Grundstück damit 967 Mark. 32,50 Mark für Unkosten kamen noch dazu.

Die Gemeinde hat dann den größten Teil des erworbenen Grundstücks wieder an die Pächter verkauft und auf dem übrigen Teil ein Armenhaus errichtet.

Die letzte fiskalische Moorparzelle in der Gemeinde Klenkendorf waren die 6 Morgen der nie existierenden Baumschule Göcke. Diese war bis zum 1 Oktober 1879 verpachtet. Dann wollte sich der Fiskus sich auch von Klenkendorfs Reststück trennen.

Zum Kaufpreis von 310 Mark erwarb Margaretha Göcke (später verheiratete Heitmann) das letzte Teilstück von Klenkendorf.