Gedicht zur Erinnerung an die 150-Jahrfeier

Von Jakob Schlesselmann, Sandbostel

Mein Heimatdorf.

Es war vor langen, langen Jahren, ein wildes Moor sich weit erstreckt.
Als hier die Tatkraft unserer Ahnen zum ersten Spatenstich erweckt.
Durch Findorffs Geist und starken Willen der Männer Tatkraft angespornt,
dem wilden Moore abzutrotzen, dass hier alsbald ein Dorf sich formt.

Und der Kanal, der noch sich ziehet, als gerade Linie durch das Arbeitsland,
was hat es wohl für Schweiß gekostet bis trockne Fläche hier entstand.
So sind wohl manche Jahre vergangen bis Saat und Ernte trug dies Land,
der Torf war ihre ganze Ernte, wenn trocknen er im Haufen stand.

Das Schiff die Ware dann bewegte, Kanal die Straße ausgemacht,
was waren das für lange Wege, bis das der Torf zur Stadt geschafft.
Die Leine straff, gebeugt den Rücken, durch Klapp und Siel dem Ziele zu,
bis müde man vom langen Schaffen, sich streckte aus zur kurzen Ruh.

So sind die Jahre dann vergangen, der Mensch er kam und ging dahin.
Wenn er sein Tagewerk vollendet, zur letzten Ruh fuhr man ihn hin.
Zum fernen Ort an stiller Stelle, wo mancher ruht, der hier geschafft,
ein kleines Mahnmal noch erinnert, wo er geopfert seine Kraft.

Wer so das stille Dorf erlebte, an Freud und Leid so manches Jahr,
an Glück und unglücksreichen Tagen, an Trauer, Leid und was es war.
Gemeinsam wurde Leid getragen, gemeinsam auch im Glück bedacht,
den Bauernstand in Treu erhalten, der Väter Erbe gut verwalten.

Die Zeit sie brachte manche Wendung und auch das Dorf schloss sich nicht aus,
den Lauf des Lebens mitzuhalten, mit allen Fortschritt auch zu Haus.
Wo einst die Hacke schlug die Furche, zieht jetzt der Trecker drüber weg.
Des Menschen Leben wird zum Hasten, um mitzukommen in der Welt.

Kanal ist jetzt umsäumt von Straßen, die weit sich ziehen hin in Land.
Technik regiert hier heut die Höfe, was einmal machte nur die Hand.
So zieht das schnelle Leben weiter, man muss es meistern mit Verstand,
ererbte Güter zu erhalten und bringen auf den höchsten Stand.

Dies ist die Heimat unserer Väter, die hier gewirkt ihr Leben lang,
die uns vererbt, was sie erhalten, den Hof und auch das Elternhaus.
Wo Kindheit, Glück und Jugendfreude im Herzen klingen klinget niemals aus,
was du erlebst auch in der Fremde, es gibt doch nur ein Elternhaus.

So mög dies Dorf nun weiter wachsen, in Fried und Freud mög es gedeihn
und die Bewohner für ihr schaffen, erhalten auch den rechten Lohn.
Das Alle, die von hier einst zogen, hinaus in Gottes schöne Welt
und sei ihr wirken noch so ferne, die Heimat stets im Herzen hält.

Oh Heimatglocken, ihr mögt klingen, in Fried und Freud in alten Klang
und über weite Fernen klingen, dem fernen Wanderer Grüße bringen
vom stillen Dorf, vom trauten Heime, wo einst die Jugend uns vereinte,
wo uns gelernt die Elternhand, kehrt gern zurück zum Heimatland.


Zur Erinnerung an die 150-Jahrfeier
Dir lieber Karsten Burmester