Oste-Hamme-Kanal

Der Oste-Hamme-Kanal

Text/Info: Johann Steffens 

Der Oste-Hamme-Kanal verbindet die Oste mit der Hamme. Er geht etwa vier Kilometer oberhalb von Bremervörde von der Oste ab und verläuft durch das Teufelsmoor und Gnarrenburg bis er bei Viehspecken die Hamme erreicht. Der Kanal ist 19 km lang. Die letzten 3 km wird er Kollbeck genannt.

Von 1769 bis 1790 wurde der Kanal durch Jürgen Christian Findorff gebaut und diente der Entwässerung des Teufelsmoors sowie hauptsächlich der Torfschifffahrt mit kleinen Schiffen (Bullen oder Huntschiffen) in Richtung Bremervörde und Bremen. Die lange Bauzeit war notwendig weil der weiche Torfboden immer wieder nachrutschte und erneutes Ausgraben erforderlich machte.

Dieser Kanal war anfänglich die einzige Binnenwasserverbindung zwischen der Elbe und der Weser. Er hatte eine Sohlbreite von 4 Meter und einen Wasserspiegel von 6 Meter. Der Tiefgang betrug 0,90 Meter.

Etwa um 1830 wurde der Kanal vertieft und der Wasserspiegel auf 9 Meter verbreitert. Da der Kanal jederzeit auf ganzer Länge schiffbar sein sollte musste auch am Scheitelpunkt ein ausreichender Tiefgang gewährleistet sein. Um 1860 wurden im nördlichen Bereich zur Oste 20 Klappstaue, vom Moorkommissar Claus Witte entwickelt, mit einen Gesamthub von 6 Meter eingebaut.

Südlich, bis zum Kollbeck, sorgten 9 Doppelschleusen mit einem Gesamthub von 5,40 Meter für die konstante Schiffbarkeit.

Zunächst mussten die Moorkolonisten den Kanal selbst unterhalten. Später wurde eine Kanalkasse eingerichtet. An jeden Anfang oder Ende gab es eine Zollstelle für vorbeifahrende Schiffe. Meist eine Gastwirtschaft. Dort kassierte man die Kanalbenutzungsgebühren und führte das Geld an das zuständige Hafenamt ab. Die Einnahmen wurden für die Erhaltung vom Oste-Hamme-Kanal verwendet.

Heute ist der Kanal sehr stark zurückgebaut muss aber größere Wassermaßen der gut dränierten Kultur- und immer größeren Torfabbauflächen abführen und hat seine Leistungsgrenze erreicht. Schiffbar ist er nicht mehr, allenfalls ist noch Wasserwandern möglich.

Ab der Einmündung im Kollbeck werden Torfkahnfahrten, von der Gastwirtschaft Kreuzkuhle, durch die Kollbeck Richtung Hamme angeboten. Ein moorkundiger „Kaptein“ erzählt dabei wissenswertes über die Gegend und deren Geschichte.