Klenkendorfs Ursprung

Klenkendorfs Ursprung

Bereits um 1780 wurde eine Moorsiedlung im Bereich des heutigen Klenkendorfs projektiert. Bis zur Realisierung dieses Projekts vergingen dann aber noch mehr als 40 Jahre, bis am 27. September 1823 von Jürgen Findorff, einem Neffen des Moorkommissars J. C. Findorff, den ersten 27 Siedlern  per Boten die Bedingungen für die Besiedlung mitgeteilt wurden. Der 28. Siedlungsplatz war dem Bau der Schule vorbehalten, die aber erst 1835 gebaut wurde. Bis dahin hatte Lehrer Gerd Kordes seit 1828 im Haus Nr. 18 den Unterricht abgehalten. Bis 1890 war er 62 Jahre, Lehrer in Klenkendorf. Die ersten drei Siedler waren Gerd Schröder, Johann Meyer und Hinrich Engelke. Den Namen Klenkendorf erhielt die Moorkolonie zum Gedenken an den 1821 verstorbenen Oberhauptmann des Amtes Bremervörde, Claus von Klenk.

Die Siedlung wurde als Reihensiedlung, längst der Südseite des Oste-Hamme-Kanal angelegt. Der Oste-Hamme-Kanal wurde von 1769 bis 1790 durch Jürgen Christian Findorff, für die Entwässerung des Teufelsmoor sowie der Torfschifffahrt mit „Bullen oder Huntschiffen“ gebaut. Der Kanal hatte eine Sohlbreite von vier Meter und einen Wasserspiegel von sechs Meter. Der Tiefgang betrug neunzig Zentimeter. 1830 wurde der Wasserspiegel auf neun Meter verbreitet.

Die Größe der einzelnen, durch Verlosung an die vorher überprüften Bewerber vergebenen Anbaustellen betrug 54 bis 60 Morgen (13,5 bis 15 ha). Wegen der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen und der Schwere der Arbeit wechselten in den ersten Jahrzehnten die Besitzer der Anbaustellen häufig. Aber das Dorf blieb bis heute lebensfähig.

Nach der Besiedlung Klenkendorfs lag im nordwestlichen Bereich noch eine 92 Morgen große besitzlose Fläche. Diese Fläche hatte einen dreieckigen Zuschnitt und wurde damals schon Keil genannt. 1827 erhielt der Häusling Johann Friederich Göcke aus Oese die Anbaustelle Klenkendorf Nr. 29, mit der Größe von 56 Morgen. die Ansiedlung erfolgte im Jahr 1828.

Die zwischen den Kolonien Klenkendorf und Augustendorf liegenden verlandeten Flächen der „Kronen- und Roggen-Seen“ sowie weitere Moorflächen wurden, nach längeren juristischen Auseinandersetzungen, 1833 zur Kolonisation freigegeben. Ober-Klenkendorf war gegründet. Die ersten Siedler waren Johann Viets, Adolf Hinck und Johann Mahnken aus Hüttendorf.

Zwischen Klenkendorf und Langenhausen wurde nach langen und zähen Verhandlungen 1837 die Klenkendorfer Mühle mahlfertig. Es handelte sich um eine Holländerwindmühle, die bis kurz nach dem 2. Weltkrieg betrieben, dann aber abgerissen wurde.

Verfasst von Johann Steffens